ITAD: Generalüberholen und Wiederverwenden von IT-Assets
Warum die Generalüberholung und Wiederverwendung von IT-Assets rentabel ist
ITAD als Teil der Kreislaufwirtschaft: Warum es gut fürs Geschäft ist, IT-Geräte aufzubereiten und wiederzuverwenden
Die Nutzungsdauer von IT-Geräten durch Wiederverwendung und Aufbereitung zu verlängern, zahlt nicht nur auf Ihre Nachhaltigkeitsinitiativen ein, sondern ist auch eine wichtige Komponente im IT-Kostenmanagement. IT Asset Disposition (ITAD) – das sichere und umweltschonende Entsorgen veralteter oder nicht mehr benötigter IT-Geräte – schließt inzwischen auch Wiederverwendung und Aufbereitung ein, um im Sinne der Kreislaufwirtschaft die Nutzungsdauer zu verlängern.
Die IT-Abteilungen in großen Unternehmen sind kaum daran interessiert, große Mengen an Individualgeräten verwalten zu müssen. Bestehen verschiedene Zusammenstellungen aus Hardware und Software bei den IT-Geräten, so wird die Fehlerbehebung kostspielig und zeitaufwendig, und es drohen Inkompatibilitäten und Konflikte.
Aus diesem Grund gibt es meist eine eingeschränkte Auswahl genehmigter Geräte, die in großer Stückzahl rabattiert eingekauft werden. Images – also Momentaufnahmen der Software, Anwendungen, Daten und Konfigurationen eines Computers – werden in einer Library gespeichert, aus der sie innerhalb weniger Stunden auf neue oder aufbereitete Geräte aufgespielt werden können. So muss nur für eine begrenzte Anzahl von Systemen, Peripheriegeräten und Anwendungen Support bereitgestellt werden, und es ist garantiert, dass neue Geräte über die gleiche Software und aktuellen Patches verfügen wie alle anderen.
Festplatten, Bildschirme und weitere Komponenten lassen sich aus einem Vorrat kompatibler Teile unkompliziert austauschen. Aus stillgelegten oder defekten Geräten können noch intakte Teile entnommen und wiederverwendet werden. Auf diese Weise müssen insgesamt weniger Geräte und Teile auf Lager gehalten werden, und bei Bedarf lassen sich selbst große Mengen PCs und Laptops schnell und einheitlich mit identischen Teilen aufrüsten. Auch die Wartung vereinfacht sich erheblich, wenn Computer und Komponenten ausgetauscht werden können, ohne Software-Inkompatibilitäten fürchten zu müssen.
Interne Wiederverwendung
Die meisten Mitarbeitenden brauchen keine nagelneuen Geräte. Für Aufgaben, die wenig Rechenleistung erfordern, können genauso gut ältere Geräte eingesetzt werden. Dafür bietet es sich an, zwei oder drei Generationen von Geräten zu pflegen, die nach und nach durchgereicht werden. So kann der abgelegte High-End-Laptop einer Führungskraft beispielsweise für einfachere Tätigkeiten im Vertrieb oder in der Sachbearbeitung noch jahrelang gute Dienste leisten. Erst, wenn eine Generation endgültig veraltet ist, werden in großer Stückzahl neue Geräte angeschafft.
In großen Unternehmen ist dieses Vorgehen bereits gang und gäbe, doch auch in kleineren Firmen lässt sich das Prinzip umsetzen.
Aufbereiten statt Wegwerfen
Durch interne Refurbishment-rogramme lässt sich die Nutzungsdauer von Geräten um mehrere Jahre verlängern. PCs und Laptops müssen nicht gleich entsorgt werden, wenn sie langsam geworden sind. Denn für Leistungsabfall gibt es zahlreiche Gründe, die sich einfach beheben lassen:
- Ständige Software-Aktualisierungen überfordern irgendwann die Systemressourcen
- Festplatten werden zunehmend fragmentiert
- Staubansammlungen können zu Überhitzung führen, wodurch CPUs und andere Komponenten die Leistung drosseln, um die Temperatur zu regulieren.
- Häufiges Installieren und Deinstallieren von Software kann die Registry mit unnötigen Einträgen verstopfen
- Unerkannte Malware und Viren können die Leistung beeinträchtigen, auch wenn sie sonst keinen Schaden angerichtet haben
Einen langsamen PC oder Laptop zu reinigen und neu zu formatieren oder ein neues Image aufzuspielen, kann die Leistung erheblich verbessern. Auch mit zusätzlichem Arbeitsspeicher oder einer neuen, schnellen SSD-Festplatte lässt sich viel erreichen. Wenn das Gerät künftig für unbeaufsichtigte Aufgaben verwendet werden soll, zum Beispiel als Dateiserver, bietet es sich an, ein ressourcenschonendes Betriebssystem wie Linux zu verwenden.
Mit diesen relativ kostengünstigen Schritten lässt sich die Nutzungsdauer um zwei oder noch mehr Jahre verlängern. Professionelle ITAD-Partner können diese Refurbishment Services anbieten und weitere Optionen zur Verlängerung der Nutzungsdauer aufzeigen.
Neuwertige Gebrauchtgeräte kaufen
Auch beim Neukauf sind generalüberholte Geräte eine sinnvolle Strategie. Die meisten PC- und Serverhersteller verkaufen gebrauchte und generalüberholte Geräte mit erheblichem Rabatt. Wer sich beim Neukauf für ein solches Angebot entscheidet, schützt aktiv das Klima:Durch die Verlängerung des Lebenszyklus des Geräts wird Elektroschrott reduziert, da die Geräte im Umlauf bleiben und die Umweltbelastung durch die Herstellung von weniger Neugeräten verringert wird.
Professionelle Refurbishment-Dienstleister halten sich an strikte Test- und Reparaturverfahren, inspizieren die Geräte gründlich und bieten oft Gewährleistungs- und Supportoptionen an, die denen für Neugeräte in nichts nachstehen. Generalüberholte Geräte sind auch eine gute Möglichkeit, an Modelle zu kommen, die neu gar nicht mehr angeboten werden, aber zum Auffüllen des Bestands an genehmigten Geräten noch gebraucht werden.
Neues Leben für alte Geräte
Computer, die für den Einsatz am Arbeitsplatz definitiv zu alt geworden sind, können noch für weniger ressourcenintensive Aufgaben eingesetzt werden, zum Beispiel als Dateiserver für einzelne Abteilungen, Druckserver oder Firewalls. Bietet sich intern keine weitere Nutzung an, können ältere Geräte auch an gemeinnützige Organisationen gespendet werden. Zuvor sollten alle Festplatten mit anerkannten Datenbereinigungsmethoden vollständig gelöscht werden. Spenden können unter Umständen auch steuerlich geltend gemacht werden.
Einige Unternehmen bieten ausgemusterte Geräte auch ihren Mitarbeitenden vergünstigt zum Kauf an. Für die private Nutzung als Zweitgerät, Dateiserver oder Mediaserver lassen sie sich noch jahrelang gut gebrauchen.
Mehr als nur ITAD
In einem zirkulären Betriebsmodell wird der Materialbedarf reduziert, indem vorhandene Ressourcen maximal genutzt werden. Das ist das Kernprinzip nachhaltig wirtschaftender Unternehmen und - wie Sie sehen - auch ein gutes Geschäft. Führende ITAD-Anbieter können mehr als nur Entsorgung – sie verfolgen ein zirkuläres Asset Lifecycle Management, das aus Ihren IT-Investitionen das Maximum an Nutzen herausholt – sowohl zeitlich als auch finanziell.
Gartner, The Complete Guide to a Sustainable Device Life Cycle Using the IT Circular Economy, Autumn Stanish, Annette Zimmermann, 7. September 2022
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